Verkehrsberuhigte Uferpromenade am Mainkai

Update: Der Antrag wurde in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss am 5. Mai 2021 mit einer knappen Mehrheit modifiziert angenommen: Probebetrieb über die Sommermonate bis Ende Oktober.


Antrag vom 11. Juli 2020:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
hiermit beantragen wir, auch namens der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN:

Der Obere Mainkai wird von der Kreuzung Wirsbergstrasse bis zur Einfahrt der Wöhrl Tiefgarage sonntags von 10 bis 22 Uhr beidseitig für Kraftfahrzeuge aller Art gesperrt. Von der Tiefgarageneinfahrt bis zur Alten Mainbrücke wird ein verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet, damit die Tiefgarage erreichbar bleibt. Für diesen Zeitraum soll die Straße allen Bürgerinnen als Uferpromenade zur Verfügung stehen und in Form einer temporären Spielstraße auch Kindern mehr Lebensqualität in der Innenstadt bieten.

Begründung:

Das Mainufer am Oberen Mainkai bietet einen einzigartigen Blick auf Festung, Käppele, Alte Mainbrücke, umrahmt von Würzburgs Weinlagen und natürlich dem Main. Die beliebtesten und schönsten Sehenswürdigkeiten Würzburgs liegen einem an diesem Ort quasi zu Füßen. Doch leider lädt der Obere Mainkai trotz der schönen Aussicht nicht zum Verweilen ein. Der neu und liebevoll gestaltete Fußgängerbereich mit zahlreichen Bänken kann nicht darüber hinwegtäuschen, an einer vielbefahrenen Durchgangstraße zu sitzen, die schöne Atmosphäre verpufft im Straßenlärm.

Eine temporäre Schließung des Oberen Mainkais außerhalb der Geschäftszeiten und des Berufsverkehrs bedeutet eine Steigerung der Lebensqualität nicht nur für die Bürgerinnen Würzburgs, sondern auch für seine Gäste. Dies gilt insbesondere auch für Kinder. Gerade die Würzburger Innenstadt hat eine knappe Ausstattung an Spielplätzen und Grünflächen, Autoverkehr ist nach wie vor allgegenwärtig. Die Schaffung einer temporären Spielstraße eröffnet einen Raum inmitten Würzburgs Innenstadt, in dem Kinder sonntags ungestört spielen, sich bewegen und ihren Laufrädern freien Lauf lassen können.

Global gesehen ist ein solcher Schritt nicht revolutionär, zahlreiche Städte beginnen damit, den öffentlichen Raum, insbesondere dort, wo er eine hohe Aufenthaltsqualität verspricht, umzuverteilen und ihn für mehr Fuß- und Radverkehr frei zu machen. Unser Ziel am Oberen Mainkai ist nicht, die Straße für Autos zu sperren, sondern sie temporär für Menschen zu öffnen. Hinzu kommt, dass eine temporäre Flanier- und Spielstraße keinen Umbau erfordert und somit fast keine Kosten entstehen.

Nicht zuletzt benötigt gerade Würzburg angesichts des Klimawandels mit seinen zunehmend heißer werdenden Sommern Orte zur Abkühlung und zum Verweilen. Ein Flussufer bietet dafür ideale Möglichkeiten, die wir als Stadt auch ausschöpfen sollten.

gez. Dr. Sandra Vorlova, Stadträtin

gez. Karin Miethaner-Vent, Fraktionsvorsitzende

gez. Christa Grötsch, Stadträtin

gez. Patrick Friedl, Fraktionsvorsitzender

gez. Niklas Dehne, Stadtrat

gez. Konstantin Mack, Stadtrat

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