Wohnungsnot in Würzburg

Eine bezahlbare Wohnung in Würzburg zu finden, wird immer mehr zur Herausforderung. Guter Wohnraum ist ohnehin schon knapp und die Mieten steigen von Jahr zu Jahr. Die Wohnungsnot in Würzburg ist mittlerweile ein großes Problem für viele Menschen.

Denn während mehr Leute nach Würzburg ziehen, wird gleichzeitig nicht ausreichend neuer Wohnraum geschaffen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem. Dazu kommt, dass die Mieten stetig erhöht werden: im Schnitt erhöhen sich die Mietpreise um 5% pro Jahr (laut Handlungskonzept Wohnen, S. 33). Dies wirkt sich vor allem auf einkommensschwache Menschen aus: sie können sich ihre Wohnungen häufig nicht mehr leisten und werden sukzessive in die Stadtteile verdrängt, in denen das Wohnen (noch) bezahlbar ist.

Bis 2030 wird etwa die Hälfte der Sozialwohnungen aus der Preisbindung fallen, das sind ca. 1700 Wohnungen (laut Handlungskonzept Wohnen, S. 31). Dies wird sich insbesondere im Bereich des preisgünstigen Wohnens noch deutlich auswirken.

Zwar hat die Stadt Würzburg 2018 eine Mindestquote von 30% für den geförderten Wohnungsbau beschlossen, allerdings greift diese Quote nur dann, wenn beim Neubau mindestens 25 Wohneinheiten entstehen. Und: es gibt nicht mehr allzu viele Stellen, an denen überhaupt noch gebaut werden kann. Wir müssen uns also intensiv Gedanken machen, wie wir die bestehende Wohnungsnot akut mildern und langfristig auflösen können!

Geschäfte mit der Wohnungsnot

Im September 2021 wurde durch einen Bericht des Bayerischen Rundfunk bekannt, dass für ein Wohnhaus im Stadtteil Grombühl bereits seit zwei Jahren eine Nutzungsuntersagung vorliegt. Dennoch seien die betroffenen Wohnungen weiterhin vermietet. Laut einem Bescheid des Verwaltungsgerichts bestehe für die Mieter:innen “eine gegenwärtige Gefahr für Leib und Leben”. Grund seien insbesondere brandschutzrechtliche Mängel. In diesem Zuge wurde auch bekannt, dass die meisten der betroffenen Wohnungen nie hätten errichtet werden dürfen, da keine entsprechende Baugenehmigung vorlag.

Mit diesem Fall der Grombühlstraße 20 habe ich mich intensiv beschäftigt. Weiterlesen

Wenige Monate später wurde ein weiterer Fall öffentlich gemacht, in dem ein Vermieter mutmaßlich enorm vom angespannten Wohnungsmarkt in Würzburg profitiert. Der Vorwurf: der Vermieter meldet dem Jobcenter deutlich größere Quadratmeter-Angaben als es der Realität entspricht und der Staat zahlt letztendlich deutlich mehr Miete als angemessen. Außerdem wurde das Gebäude derart umgebaut, dass statt ursprünglich 14 Wohnungen mittlerweile 100 Wohnungen vermietet werden.

Auch diesem Vorgang habe ich mich als Stadtrat angenommen. Weiterlesen