Radverkehrsbeirat muss erhalten bleiben!

Grüne: Klarer Fokus auf Radwegeausbau

Die Grüne Stadtratsfraktion fordert den Erhalt des Radverkehrsbeirates. Zum Vorstoß der CSU, das Gremium in einen allgemeinen Verkehrsbeirat zu integrieren, sagt Fraktionsvorsitzende Dr. Sandra Vorlová: „Integrieren klingt besser als auflösen, meint tatsächlich aber, dass die CSU den Radverkehrsbeirat ersatzlos abschaffen will. Warum aber sollten wir ein funktionierendes und für den Radverkehr wichtiges Gremium schwächen? Das halten wir für kontraproduktiv.“

Konstantin Mack vertritt die Grünen im Radverkehrsbeirat. Er unterstreicht die bedeutsame Funktion des Gremiums: „Erst kürzlich hat der Stadtrat die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes beschlossen. Dem Radverkehrsbeirat kommt dabei die wichtige Aufgabe zu, beim Ausbau des Radwegenetzes zu unterstützen. Das beinhaltet das Begutachten vorhandener Wege im Hinblick auf Sanierungsbedarf, Anschlussmöglichkeiten und Sicherheitsaspekte, aber auch die konkrete Planung von neuen Radwegen und Radabstellanlagen. Bis wir von einem sicheren und geschlossenen Radwegenetz sprechen können, gibt es noch viel zu tun. Hier kommen wir nur voran, wenn wir uns klar auf den Radverkehr fokussieren. Würzburg will eine fahrradfreundliche Stadt sein. Es wäre ein völlig falsches Signal, wenn wir nun unser Expert*innengremium für den Radverkehr auflösen.“ Das sieht auch Stadträtin Marie Büchner so: „Der Behindertenbeirat setzt sich für die Interessen von Menschen mit Behinderungen ein, der Klimabeirat stellt alles unter der Prämisse des Klimaschutzes. Auch der Radverkehrsbeirat tut genau das, was er tun soll: Die Interessen der Radfahrer*innen vertreten. Im Beirat kommen Stadtratsmitglieder, Interessensgruppen und Bürger*innen aus allen Stadtteilen zusammen, um gemeinsam zu überlegen, wie das Fahrradfahren in Würzburg sicherer werden kann. Das ist gelebte Demokratie!“

Verkehrsexperte Niklas Dehne ergänzt: „Jahrzehntelang wurde der öffentliche Raum vom Pkw her gedacht. Im Sinne des Gemeinwohls geht es nun darum, diesen für alle Verkehrsteilnehmer*innen besser nutzbar zu machen. Hier gibt es noch großen Nachholbedarf für den Rad- und Fußverkehr. Selbstverständlich steht es auch den Mitgliedern des Radverkehrsbeirats frei, andere Interessen mitzudenken, schließlich sind wir zuallererst Fußgänger*innen und die meisten Menschen nutzen in der Regel mehr als nur ein Verkehrsmittel. Wir wollen daher, dass der Radverkehrsbeirat weiterarbeitet, daneben aber auch der brachliegende Verkehrsbeirat reaktiviert wird. Der Verkehrsbeirat darf gerne auch einen Fokus auf Projekte des ÖPNV legen.“

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