Die Grüne Stadtratsfraktion will sich nicht mit der Entscheidung des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschusses des Stadtrates (PUMA) abfinden, der mit Stimmengleichheit Verbesserungen zur Sicherheit des Radverkehrs an der Kreuzung Stadtring/Ebertsklinge abgelehnt hat. Gemeinsam mit der LINKEN und Wolfgang Baumann (ZfW) haben sie von der Möglichkeit in der Gemeindeordnung Gebrauch gemacht, eine neue Entscheidung des gesamten Stadtrates herbeizuführen.
Die Planung der Verwaltung sieht vor, auf einer neuen Furt auf der Südseite des Stadtringes den Radverkehr aus der Sanderau vom Conradisteg sicher in die Ebertsklinge zu führen. Auf der Ebertsklinge soll der Radverkehr künftig auf einem Schutzstreifen und einer gesonderten Spur zur Ampel über den Stadtring geleitet werden. In der Querung sollen Rad- und Fußverkehr zudem getrennt geführt und barrierefreie Leitsysteme für den Fußverkehr angebracht werden. Grünen-Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlová sieht hier eine dringend notwendige Verbesserung: „Bisher ist die Kreuzung nur für die Interessen des Autoverkehrs gemacht, für alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen ist sie unattraktiv bis gefährlich. Wer auf dem Fahrrad vom einen in den anderen Stadtteil möchte, muss derzeit das Rad über den Stadtring schieben, eine weitere Ampel passieren und sich dann umständlich in den fließenden Verkehr einordnen. Durch die Umverteilung der Fläche wird die Kreuzung allen gerecht, die sie gerne queren möchten.“ Die Kreuzung liegt im Verlauf der Hauptradachse 13 Frauenland-Heidingsfeld, sie stellt auch eine wichtige Verbindung zwischen Frauenland und Sanderau dar, die auch als Schulweg genutzt wird. Ein Probebetrieb hat gezeigt, dass eine wegfallende Fahrspur aus Richtung Ebertsklinge durch eine etwas verlängerte Grünphase kompensiert werden kann. „Der Stadtrat soll den festgestellten Zahlen der eigenen Verwaltung trauen, statt lediglich gefühlte Verschlechterungen für den Autoverkehr gegen den Umbau ins Feld zu führen“ mahnt Grünen Stadträtin Christa Grötsch. Einen weiteren positiven Nebeneffekt ergab der Probebetrieb: der Abkürzungsverkehr durch die Wohngebiete im Frauenland ist deutlich zurückgegangen – eine Win-Win-Situation.
„Wir nehmen die Empfehlung des Radverkehrsbeirats ernst. Denn dieser hat sich bereits letztes Jahr für diese Planung ausgesprochen“ erinnert sich Grünen-Stadtrat Konstantin Mack, selbst Mitglied im Beirat. Im nicht vollständig besetzten PUMA wurde sie jedoch bei Stimmengleichheit abgelehnt – auch deshalb, weil die mit eigenem Stimmrecht ausgestattete Sitzungsleiterin Judith Roth-Jörg entgegen der eigenen Verwaltung deren Entwurf abgelehnt hat. Auf den Hinweis, an der Kreuzung endlich sichere Verhältnisse für den Radverkehr zu schaffen, reagierte Roth-Jörg mit dem Ausruf „Ich will Auto fahren“. Das können und wollen die Grünen ihr auch nicht verbieten, aber “zu viele Radfahrende trauen sich hier bisher gar nicht oder nur mit einem mulmigen Gefühl zu fahren, und für sie gibt es keine alternative Route“ erklärt Mack. Die Grünen sind zuversichtlich, dass es im Gesamtstadtrat eine knappe Mehrheit für den überzeugenden Vorschlag aus dem Baureferat geben wird.
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