Grüne benennen Gefahrenstellen für Radfahrende im Straßenverkehr
Stellungnahme zum Mainpost-Artikel vom 22.03.2022: Probleme im Würzburger Ringpark: Fußgänger und Radfahrende teilen sich die Wege
Die Grüne Stadtratsfraktion lehnt eine Debatte ab, in der Fahrrad- und Fußverkehr gegeneinander ausgespielt werden. Vielmehr gelte es, die Ursachen zu beheben, die Radfahrende dazu veranlassen, durch den Ringpark zu fahren. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Konstantin Mack, selbst passionierter Radfahrer, greift die Argumentation der VCD-Vorsitzenden Lore Koerber-Becker auf und fordert endlich baulich getrennte Radwege entlang des Ringparks. Er erklärt: „Der Weg mit dem Fahrrad durch den Ringpark ist ein selbst geschaffenes Problem, denn es mangelt in Würzburg – und auch rund um den Ringpark – an sicheren Radwegen. Die Alternative zu den Gehwegen im Ringpark sind vielbefahrene Straßen ohne separate Spuren für den Radverkehr. Wem kann man es da verübeln, wenn man lieber durch den schönen Park radelt? “
Nach Ansicht der Grünen würde die Ausweitung der Tempo 30-Zonen im Stadtgebiet Würzburg zwar erheblich zur Sicherheit der Radfahrenden im Straßenverkehr beitragen, doch allein damit ist es nicht getan. Mack zählt die Gefahrenstellen für Radfahrende auf: „In der Sanderglacisstraße und Martin-Luther-Straße sucht man baulich getrennte Radwege vergeblich – es gibt dort nicht einmal Schutzstreifen. Am Friedrich-Ebert-Ring gibt es zwar solche Angebotsstreifen, aber nur an einigen Stellen und auch nur auf einer Straßenseite. Das bietet zu wenig Sicherheit im Stadtverkehr! Anstatt Knöllchen anzudrohen, sollten zügig die Maßgaben des Radentscheids umgesetzt werden und insbesondere an den zentralen, konfliktbehafteten Stellen baulich getrennte Radwege errichtet werden. Diese stärken die Verkehrssicherheit von Radfahrer*innen wie Fußgänger*innen gleichermaßen, da es in der Folge des Radwegeausbaus zu weniger Begegnungen kommt.“
Grünen Fraktionsvorsitzende Dr. Sandra Vorlová wirft die Frage auf, ob tatsächlich die Zahl der Unfälle zwischen Radfahrer*innen und Fussgänger*innen zugenommen habe: „Die in dem Artikel genannten Zahlen beinhalten offenbar alle Unfälle mit Radbeteiligung. Eine steigende Unfallzahl beziffert aber nicht zwangsläufig eine steigende Unfallzahl zwischen Radfahrer*innen und Fussgänger*innen. Interessant wäre der Blick darauf, ob es nicht eher eine Zunahme von Unfällen zwischen Radfahrenden und Pkws gegeben hat. So oder so können wir festhalten: Die steigende Unfallzahl für eine so vulnerable Gruppe wie die Radfahrenden zeigt doch sehr deutlich, dass wir in Würzburg dringend sichere und durchgehende Radwege brauchen.“
Als gute Lösung für ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer*innen nennt Vorlová den Haugerring: „Weil dort ausreichend Platz für alle Verkehrsteilnehmer*innen ist, gibt es an dieser Stelle kaum Radverkehr im Ringpark. Solche Radwege braucht es flächendeckend! Manche Verbesserung wäre mit wenig Aufwand schnell umsetzbar. In der kaum befahrenen Philipp-Schrepfer-Allee zum Beispiel gilt bereits Tempo 30, hier könnte der Radverkehr in Gegenrichtung der Einbahnstraße freigegeben werden.“
Baulich getrennte Radwege, Tempo 30 und Einbahnstraßenfreigaben – diese Maßnahmen werden mittel- bis langfristig dazu führen, dass Radfahrer*innen sicher an ihr Ziel kommen und Fußgänger*innen im Ringpark mehr Platz zum ungestörten Flanieren haben.
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